12
Mai
2007

Geschichten zum 'Berg'

'Der Berg', wie ihn der Volksmund nennt, liegt in Nordbayern und ist einer der höheren Vulkankegel, die dort regelrecht deplaziert in der Mittelgebirgslandschaft sitzen.

Er besteht hauptsächlich aus Basalt, also schon beim Aufsteigen erkalteter Lava. Diese ist oft porös und mit Gesteinseinschlüssen versehen, was ein Aufbrechen der Brocken erleichtert und so werden diese wieder sichtbar.

Basaltfelsen

Der schwarze Stein kommt also direkt aus dem Bauch von Mutter Erde. Er liegt jetzt hier seit dem Tertiär, seit 60 Millionen Jahren!

Es handelt sich wohl um einen vorzeitlichen Kultplatz, wobei darüber leider keine detaillierten Angaben zu finden sind. Die ältesten archäologischen Funde sind etwa 2900 Jahre alt. Es ist aber sicher, dass sich im 8. Jhd. nach unserer Zeitrechnung ein slawischer Volksstamm um den Berg herum angesiedelt haben muss.

Steinfluß

Es soll auch eine Raubritterburg hier gestanden haben und ein von einem schwarzen Hund bewachter Schatz soll in einem schwarzen Loch in einer Goldkiste versteckt sein. Generationen von Schatzsuchern blieben allerdings bisher ohne Erfolg...

Erst im 17. Jhd. wagte es ein besonders eifriger Pfarrer, den Sagen um Schätze und magische nächtliche Sichtungen von Feuern auf dem Berg auf den Grund zu gehen. Er fand natürlich - nichts. So fasste er den Entschluß, eine 'Heilige Säule' auf dem Berggipfel zu erbauen, weil der mächtige dreieckige Steinkeil, der den Gipfel bildete, ihn an 'die Heilige Dreifaltigkeit' erinnerte. Als nächstes wurde ebendieser Pfarrer krank - für drei Jahre! Aber er blieb hartnäckig und erlangte tatsächlich die Genehmigung, gegen viele Widerstände sowohl des Clerus wie auch der Bevölkerung, ein Kapelle über der Steinspitze zu errichten.

Basaltsplitter

Wie alle Kraftplätze zog auch dieser die Menschen an, das lässt sich natürlich auch nicht dadurch verhindern, dass man ein Kreuz oben drauf stellt. So baute man bald noch ein kleines 'Hospitium', eine Art V.I.P.-Herberge etwas unterhalb des Gipfels und der Wallfahrtskapelle. Vielleicht war das doch ein wenig zuviel des Guten, denn einige Jahre später raffte ein Blitz in einem Gewittersturm die Kapelle hinweg. Daraufhin versiegte die Unterstützung für das Projekt mehr oder weniger, und auch dem Hospitium drohte der Verfall. Auf dem Gipfel wurde dann wieder erstmal ein Turm aufgestellt, dafür wurde das 'Kirchlein für die besseren Herren' Mitte des 19 Jhd. durch Brandstiftung endgültig getilgt.

Bis ins 19. Jhd. befand sich auf 'dem Berg' auch eine kleine Schule!

Seitdem sind keine größeren Geschehnisse mehr bekundet, aber lasst uns einfach mal abwarten!

Die Lavabrocken dort sind von einer zauberhaften hohen Energie.
Viele sind -als äußeres Zeichen- auch magnetisch. Unser Kompass spielte komplett verrückt.

Als wir uns zeigen ließen, welche Steine wir mitnehmen durften,

Nebelbuchen

hing der ganze Gipfel in einer Wolke, durch die von oben das entzückende Licht des feuchten Sommernachmittages fiel.

Welch ein Ort!

... und noch eine kleine Geschichte, die man sich so erzählt:

Heute noch liegt in einer verborgenen Höhle des Berges ein großer Goldschatz. An jedem Dreifaltigkeitssonntag, während die Glocke der Wallfahrtskirche zur Wandlung läutet, öffnet sich der Eingang. Wer ihn findet, kann von dem Gold mitnehmen, so viel er tragen kann. Er muß aber bis zum letzten Glockenschlag die Höhle wieder verlassen, denn der Eingang schließt sich dann wieder und hält ihn ein ganzes Jahr lang im Berg fest.

... und was es damit auf sich haben mag, dass der ganze Berg immer wieder in Flammen stand, aber niemand je eine Ursache finden konnte, oder finden wollte???
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